Diabetes ohne Medikamente?
Diabetes kann eine Krankheit sein, die viel Leid und viele Medikamente mit sich bringt. Dennoch kursiert häufig das Gerückt, dass Diabetes auch ohne Medikamente möglich ist. Was hat es damit auf sich?
Wie viele Menschen sind überhaupt von Diabetes betroffen?
Man geht davon aus, dass ca. 9% der Deutschen in Behandlung wegen Diabetes sind (ca. 8 Mio,), die Dunkelziffer aber noch wesentlich höher ist. Seit den 1960er Jahren die Zahl der Diabetiker stark ansteigt, was auch damit zu tun hat, dass die Menschen einfach immer älter werden. Aber es ist auch auffällig, dass immer mehr jüngere Menschen an Diabetes erkranken, und nicht nur an Typ 1 sondern auch an Typ 2, der sogenannte „Altersdiabetes“. Heute ist dieser Ausdruck einfach nicht mehr richtig, weil bereits viele junge Menschen an Diabetes Typ 2 erkranken.
Wenn man Diabetes hat, was kann man tun?
Das Schöne ist, auch wenn viele Menschen darunter erkranken, es gibt viele Möglichkeiten dagegen etwas zu tun, die keine Medikamente beinhalten — Gerade für Typ 2 Diabetiker. An erster Stelle steht die Lebensartveränderung. Sogar die Deutsche Diabetesgesellschaft empfiehlt erstmal den Lebensstil zu verändern, bevor man auf Medikamente zurückgreift. Natürlich ist es für viele Patienten schwer den Lebensstil zu verändern. Viele möchten lieber den „Einfachen Weg“ gehen und ein Medikament haben, um ihr vermeintliches Problem so einfach zu lösen. Aber die Medikamente haben oft sehr starke Nebenwirkungen.
Wenn man eine Lebensstiländerung in Betracht zieht, beinhaltet dies die Veränderung und Anpassung der Ernährung, der Bewegung und dem Sport.
Vor allem übergewichtigen Patienten wird als erstes nahe gelegt ihr Gewicht zu reduzieren. Schon durch die Gewichtsreduktion kann eine Verbesserung im Krankheitsbild erreicht werden.
Wenn die Ernährung verändert werden soll, gibt es 3 Punkte zu beachten:
- fettarme Ernährung z.B. unter 30% Fett der Kalorien am Tag. Besonders wichtig sind die gesättigten Fette. Gesättigte Fette kommen fast ausschließlich von tierischen Produkten. Das erreicht man, indem man so wenig wie möglich tierische Produkte ist. Dies kann schon ein unglaublich positiven Einfluss auf den Zustand der Patienten haben.
- Viele Ballaststoffe. Ballaststoffe sind ausschließlich in pflanzlichen Produkten enthalten. D.h. je mehr pflanzliche Produkte die Patienten zu sich nehmen, desto gesünder sind sie und desto weniger Medikamente brauchen sie.
- Sport und Bewegung. Mindestens 3x30min die Woche, in einem anderen Fall 4 Std. die Woche.
Wie verändert sich das Leben?
Diese Lebensveränderung ist positiv für Typ 1 und Typ 2, aber vor allem für Typ 2, da kann man sehr viel durch die Veränderung des Lebensstils machen. Für Typ 1 Diabetiker ist es meistens notwendig Insulin zu spritzen – manche haben auch eine Insulinpumpe. Aber durch die Lebensveränderung kann die benötigte Insulinmenge reduziert und die Lebensqualität erhöht werden. Es soll klar sein, dass Diabetes einmal diagnostiziert wohl nie wieder ganz zu heilen ist. Dennoch ist es möglich, durch einen veränderten Lebensstil, das Krankheitsbild nachhaltig zum positiven hin zu beeinflussen. Dieser veränderte Lebensstil kann durchaus dazu führen, dass viele Medikamente in ihren Dosierungen heruntergefahren oder gar gestoppt werden können.